Vorstandsmitglieder

Dr. iur. Andrea Aeschlimann-Ziegler
Arbeitsgruppe

Ich bin promovierte Juristin (Dr. iur.) und Mutter von drei Kindern und lebe in der Schweiz. 

Seit dem Abschluss meines Studiums an der Universität Basel habe ich mich auf das Behindertengleichstellungsrecht spezialisiert, da mich dieses Rechtsgebiet – damals hatte ich noch keinen wirklichen Bezug dazu – fasziniert hat und gleichzeitig auch sinnstiftend für mich war (und immer noch ist). Meine Dissertation habe ich zum Thema “Anspruch auf ausreichenden und unentgeltlichen Grundschulunterricht von Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung” verfasst und zu meiner Freude hat das oberste Gericht in der Schweiz, das Bundesgericht, meine entwickelten Konzepte übernommen. Ich schreibe laufend wissenschaftliche juristische Publikationen zu diesem und anderen Themen.  

Mehrere Jahre habe ich in verschiedenen öffentlichen Verwaltung gearbeitet und in einer NGO Betroffene rechtlich beraten. Seit der Geburt meines Sohnes mit einer diagnostizierten Autismus-Spektrum-Störung stehe ich als Fachperson auch auf der Seite eines betroffenen Elternteils und das gibt mir nochmals einen anderen Blickwinkel, insbesondere seit meine zwei neurodivergente Kinder schulpflichtig sind. In den letzten Jahren begann ich, mich intensiv mit dem Thema Neurodiversität auseinanderzusetzen, und stieß dann auch auf das PDA-Profil, welches teilweise auch auf meinen Sohn zutrifft. 

Meine bisherigen beruflichen und privaten Erfahrungen veranlassten mich, mich im Jahr 2021 selbstständig zu machen. Ich biete Rechtsberatungen und Unterstützung bei Kindern mit besonderen Bedürfnissen in Schule, Ausbildung und im Alltag an, schwerpunktmäßig bei neurodivergenten Kindern. Die Leidensgeschichten von Familien, die ich in meinem beruflichen Alltag erfahre, und gleichzeitig auch die täglichen Herausforderungen in meinem familiären Umfeld veranlassen mich immer aufs Neue, mich mit Herzblut für neurodivergente Kinder und Familien stark zu machen und für deren Rechte zu kämpfen.

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Anja Broekhuis-Wölfle
Arbeitsgruppe

Als staatlich anerkannte Erzieherin und psychologische Beraterin (Personal Coach) engagiere ich mich besonders für die Aufklärung und Begleitung von neurodivergenten Personen und bereite mich auf die Zertifizierung als Heilpraktikerin für Psychotherapie vor.

Unser Weg war steinig und hart. Als sogenannte “Expertin” für mein Kind, glaubte mir viele Jahre niemand, dass meine Tochter im autistischen Spektrum sei. Ich merkte von Geburt an, dass etwas anders ist, nicht so, wie man das aus den gewohnten Lehr- und Erziehungsratgebern kannte. Ein Arzt- und Therapeutenmarathon begann. Nach zig Gesprächen, aber und aber vielen Testungen, Fehldiagnosen, nach Medikamentengaben, Inobhutnahme und 4 Jahren Wohngruppenunterbringung, bekam meine Tochter schließlich und endlich nach 15 Jahren die befreiende Diagnose anerkannt. Seit weiteren zwei Jahren – dank der tollen Übersetzungs- und Aufklärungsarbeit der Frauen in diesem Verein – wissen wir, dass die Anforderungsverweigerung (PDA) fest zu unserer Familie gehört. Endlich darf mein Kind so sein, wie sie ist, endlich darf sie zu der Person werden, die man ihr 15 Jahre lang “verbot” zu sein, nämlich ganz normal sie selbst: eine mittlerweile junge Frau im PDA-Autismus-Profil.

Nun habe ich mir die Pflicht zur Kür gemacht: Zu meinen 15 Jahren Lebenserfahrung ließ ich mich zur psychologischen Beraterin ausbilden, damit ich andere neurodivergente Menschen mit ähnlichen Schwierigkeiten unterstützen kann, schneller zu ihrem Recht zu kommen. Da Autismus und Co. immer mit dem Erbgut weitergegeben wird, sind es nicht “nur” die Kinder, die Unterstützung brauchen. Deshalb möchte ich mich ganz gezielt um die Erwachsenen im Spektrum kümmern, die meist ungesehen bleiben.

Für FAPDA setze ich mich deshalb ein, weil es wichtig ist, die öffentliche Gesellschaft über die Anforderungsverweigerung (PDA) aufzuklären. Nur so kann die Diskriminierung und das Leid der Betroffenen minimiert werden.

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Elisabeth Carl
Arbeitsgruppe

Ich bin Erziehungswissenschaftlerin (B. A.), Sozialpädagogin und arbeite als Coach im Bereich der beruflichen Integration u. a. mit AutistInnen. Das Thema PDA begleitet mich vor allem in meinem privaten Alltag.

Ich möchte PDA im deutschsprachigen Raum bekannt machen, da den betroffenen Kindern/Jugendlichen und ihren Familien sehr viel Leid erspart werden kann, sobald ein grundlegendes Verständnis von PDA vorhanden ist und der Alltag dementsprechend angepasst wird. Hierzu führe ich einen Instagram-Account und übersetze, wenn ich dazu komme, Informationsblätter der PDA-Society ins Deutsche.

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Regine Götz
Arbeitsgruppe

Dipl. Psychologin FH (Äquivalent MSc)

Fachpsychologin für Psychotherapie FSP und eidg. Anerkannte Psychotherapeutin
Sekundar- und Reallehrerin Schweiz
Alleinerziehend mit Zwillingsbuben (JG 2011) mit ADHS/ASS im PDA-Profil

Tätigkeit: 

Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
ASS-Beratung und Therapie für Betroffene und Eltern

Hannah Martin
Arbeitsgruppe Social Media

Ich bin Hannah Martin, 1988 geboren und eine akademisch ausgebildete Lehrerin (M.Ed.). Mein Studium des Lehramts mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Sport hat mich auf die pädagogische Förderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vorbereitet. Meine Forschungsinteressen umfassen insbesondere die Bindungstheorie sowie die entwicklungspsychologischen Erkenntnisse in der Kindererziehung. Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich mich intensiv mit dem Konzept der Selbstwirksamkeit auseinandergesetzt.

Nach Abschluss meines Studiums und der Geburt meiner beiden Kinder habe ich während meiner Elternzeit meine Qualifikation als Tagesmutter erworben. Hierbei habe ich mich insbesondere mit den vertiefenden Angeboten bezüglich des bindungsorientierten Umgangs mit Kindern auseinandergesetzt. Mein Interesse an der Bindungstheorie und ihrer Anwendung in der Praxis hat mich dazu motiviert, meine Kenntnisse auf diesem Gebiet kontinuierlich zu erweitern.

Als betroffene Mutter eines PDA-Kindes (♂, 2018*) habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, über diese Entwicklungsstörung im deutschsprachigen Raum aufzuklären. Hierbei teile ich meine persönlichen Erfahrungen, Erkenntnisse und Werte auf meinem Instagram-Kanal, um betroffenen Familien Unterstützung und Orientierung zu bieten.

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Simone Tuena-Küpfer
Arbeitsgruppe Schule/Bildung

Ich bin Jahrgang 1977, Ehefrau/Mutter von zwei Kindern (2011, 2010) und Gesundheitswissenschaftlerin. Neben Beruf und Familie erhole ich mich beim Schwimmen und Spazieren sowie im Yoga. Singen im Chor sowie das Schreiben von Buchrezensionen und wissenschaftlichen Artikeln hilft mir bei der Verarbeitung von schwierigen Herausforderungen.

Ich habe viele Jahre als Dozentin an einer Schweizer Fachhochschule wissenschaftliches Arbeiten im Rahmen der evidenzbasierten Praxis sowie Methodik/Neurodidaktik unterrichtet. Vier Jahre war ich als Klassenassistentin in einer Sekundarschule tätig und coachte Jugendliche in Mathe, Deutsch, beruflicher Orientierung und Lernstrategien. Seit über 20 Jahren interessiere ich mich für die Neurowissenschaften/Neurodidaktik. Die Sensitivität für unterschiedliche, individuelle Lernformen und Lernpräferenzen hat mich früh in der Schule geprägt und fasziniert mich bis heute bei meiner aktuellen, selbständigen Tätigkeit im Bereich gehirngerechtes Lehren und Lernen.

Durch die Auseinandersetzung mit der Neurodiversität beim Lernen – also der Individualität unseres Gehirns und Nervensystems – habe ich erkannt, dass ich selbst neurodivergente Lernende bin. Wegen meiner 35 jährigen Leidensgeschichte in Schule/Studium/Beruf/Alltag habe ich mit 45 Jahren eine ASS Abklärung gemacht, weil ich schon länger vermutet habe, dass ich Autistin sein könnte. Auf Grund meines sehr früh erlernten, effektiven Maskings hat mich trotz schwerer psychischen Folgen keine Fachperson und Bezugsperson als solche erkannt. Diese Tatsache motiviert mich, zukünftig beruflich neurodivergente Lernende wie Autistinnen im Lernen zu coachen, von der Sekundarstufe bis ins Studium/Weiterbildung/Beruf. Die Sensibilisierung für die Neurodiversität beim Lernen an Schulen/Hochschulen liegt mir ebenfalls sehr am Herzen für eine hindernisfreiere, flexible Methodik und Didaktik speziell für Autist*innen.

Auf das Thema PDA bin ich über die Vernetzung von Fachpersonen über LinkedIn gestossen und plötzlich haben sich viele offene Fragen meinerseits geklärt. Ich erkenne beruflich und privat je länger, je mehr Kinder/Jugendliche/Erwachsene im PDA-Profil. Deshalb setze ich mich gemeinsam mit meinen Kolleg*innen hier bei FAPDA für die Sensibilisierung, Anerkennung, Berücksichtung und Massnahmenumsetzung des PDA-Profils im AS in der Arbeitsgruppe Schule/Bildung ein.

Simone Tuena-Küpfer

Sarah Weber
Arbeitsgruppe Weiterbildung

Mein Name ist Sarah Weber, ich bin studierte Sonderpädagogin (M.Ed.) und promoviere aktuell an der LMU München zum Thema Autismus. Seit über sechs Jahren arbeite ich mit Kindern im Autismus-Spektrum, insbesondere im frühkindlichen Bereich. Viele dieser Kinder haben zusätzliche Behinderungen und verfügen über keine oder eingeschränkte Lautsprache. Für viele dieser Kinder und deren Familien fehlt es an angemessenen Beratungs- und Unterstützungsangeboten, weshalb ich im Juni 2022 mein Kleinunternehmen AutisPlus gegründet habe – in diesem Rahmen berate ich Eltern und Fachkräfte zu allen Themen rund um Autismus und biete auch Schulungen und Workshops für Personal aus verschiedenen Einrichtungen an.

Neben meines Berufs als Sonderpädagogin bin ich Fachkraft für Unterstützte Kommunikation und verfüge über Weiterbildungen in beziehungsorientierten Autismus-Ansätzen, wie z.B. DIR Floortime und Intensive Interaction. Ich begreife Autismus nicht als Krankheit oder Störung, sondern als Teil einer (neuro-)diversen Gesellschaft, mit dem verschiedene Behinderungen und Herausforderungen einhergehen können, die jedoch immer unter Einbezug des Umfeldes betrachtet werden müssen.

Über meine liebe Kollegin Carina Rettberg bin ich auf das Thema PDA aufmerksam geworden und habe sofort den großen Bedarf an Beratung und Unterstützung in diesem Bereich erkannt. Seither setze ich mich gemeinsam mit meinen Kolleginnen hier bei FAPDA für die Anerkennung und Bekanntmachung des PDA-Profils im Autismus-Spektrum ein.

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Ramona Zettel
Arbeitsgruppe Übersetzungen

Ich bin gelernte Sortimentsbuchhändlerin mit Verlagserfahrung und Mutter zweier mittlerweile erwachsener Söhne und wohne in der Schweiz.

Aus familiären Gründen begann ich mich im Jahre 2008 mit dem Thema „Asperger-Syndrom“ auseinanderzusetzen. Seit 2009 führe ich zusammen mit meinem Mann eine Asperger-Elterngruppe zwecks Austauschs und Vernetzung unter uns Eltern.

2011 gründeten wir gemeinsam mit einem Kinderpsychiater und anderen Eltern den Verein Asperger-Hilfe Nordwestschweiz (www.aspergerhilfe.ch).

2012 schließlich starteten mein Mann und ich mit unserem Kirja-Verlag (www.kirjaverlag.ch), da wir es uns zum Ziel gesetzt haben, mittels Literatur zum Thema „Asperger-Syndrom“ Aufklärungsarbeit in der Gesellschaft zu leisten und auch Vorurteile gegenüber den Betroffenen abzubauen.

Im Januar 2023 ergänzten wir unser Angebot mit einer zweiten Firma namens Kirja-Events (www.kirjaevents.ch), um auch auf diesem Weg Aufklärungsarbeit zu leisten und Menschen mit Asperger-Syndrom eine Möglichkeit zu bieten, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren oder über sich zu erzählen.

Ich freue mich sehr darüber, dass ich nun durch das Mitwirken im Vorstand des FAPDA bzw. als Leiterin der Arbeitsgruppe «Übersetzungen» eine weitere Möglichkeit erhalten habe, Aufklärungsarbeit zu leisten, in diesem Fall insbesondere für Personen, auf die das PDA im Autismus-Profil zutrifft, wie dies wahrscheinlich auch auf einen meiner Söhne zutrifft.
Ich bin gespannt und freue mich auf die Buchprojekte, die wir zukünftig in dieser Gruppe gemeinsam zum Thema PDA realisieren werden.

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