Fragebogen EDA-Q

Der „Fragebogen zur extremen Anspruchsvermeidung“ (EDA-Q) wurde entwickelt, um Verhaltensweisen zu messen, die in klinischen Berichten über extreme/„pathologische“ Anspruchsvermeidung (PDA) berichtet werden. Der Fragebogen ermöglichte die konsistente Messung dieser Merkmale zu Forschungszwecken. Der EDA-Q sollte nicht als diagnostischer Test angesehen werden.

Extreme Demand Avoidance Questionnaire EDA-Q[1]
(Übersetzung & Urheberrecht: Dr. med. N. Chou-Knecht)

Auszufüllen durch erwachsene Bezugspersonen des Kindes – bitte nur eine Antwort pro Frage ankreuzen.

Nr. Frage Überhaupt nicht zutreffend Wenig zutreffend Weitgehend zutreffend Absolut zutreffend
1 Vermeidet und umgeht alltägliche Anforderungen und Bitten beharrlich.
2 Gibt an, krank oder körperlich eingeschränkt zu sein, um einer Aufgabe oder Forderung zu entgehen.
3 Hat das zwanghafte Bedürfnis, immer die Kontrolle zu haben.
4 Empfindet alltägliche Verpflichtungen wie einen Schulausflug oder einen Zahnarztbesuch als extrem stressig.
5 Weist andere Kinder darauf hin, wie sie sich verhalten sollen, hält sich aber selbst nicht an diese Regeln.
6 Ahmt das Verhalten von Erwachsenen nach (verwendet z. B. Sätze von LehrerInnen oder Eltern, um andere Kinder zu tadeln).
7 Kann Anforderungen nur schwer nachkommen, es sei denn, sie werden sehr behutsam formuliert.
8 Schlüpft gerne in Rollen oder Charaktere (aus dem Fernsehen oder dem echten Leben) und spielt diese nach.
9 Zeigt wenig Scham oder Verlegenheit (z. B. bei einem Wutanfall in der Öffentlichkeit).
10 Erfindet Fantasiewelten oder Spiele und verfolgt diese mit Eifer.
11 Kann andere gut dazu bringen, das zu tun, was er/sie möchte.
12 Scheint sich der Unterschiede zwischen sich selbst und Autoritätspersonen (z. B. Eltern, LehrerInnen oder PolizistInnen) nicht bewusst zu sein.
13 Reagiert auf Druck, etwas zu tun, oft mit einem „Zusammenbruch“ (z. B. Schreien, Wutanfälle, Schlagen oder Treten).
14 Mag es, für gut gemachte Arbeit gelobt zu werden.
15 Die Stimmung wechselt sehr schnell, z. B. von liebevoll zu wütend in kürzester Zeit.
16 Weiß genau, was er/sie sagen oder tun muss, um bestimmte Menschen zu verärgern.
17 Gibt oft einer bestimmten Person die Schuld oder richtet sein/ihr Verhalten gezielt gegen sie.
18 Leugnet ein Verhalten, selbst wenn er/sie auf frischer Tat ertappt wurde.
19 Wirkt oft innerlich abgelenkt oder gedankenverloren.
20 Legt Wert darauf, bei seinen/ihren Gleichaltrigen einen guten Ruf zu wahren.
21 Nutzt auffälliges oder schockierendes Verhalten, um einer Aufgabe zu entkommen.
22 Reagiert mit extremen emotionalen Ausbrüchen auf Kleinigkeiten (z. B. Weinen, Kichern, plötzliche Wut).
23 Soziale Interaktionen müssen zu seinen/ihren eigenen Bedingungen stattfinden.
24 Interagiert lieber in einer Rolle oder über Spielzeug/Gegenstände.
25 Versucht, mit Erwachsenen bessere Bedingungen auszuhandeln.
26 War als Säugling passiv und schwer für Aktivitäten zu begeistern.

Auswertung: Überhaupt nicht zutreffend = 0, wenig zutreffend = 1, weitgehend zutreffend = 2, absolut zutreffend = 3 Punkte.
Die Items 14 und 20 werden umgekehrt von 3 – 0 bewertet. 5 – 11 Jahre: 50 oder mehr Punkte weisen auf ein erhöhtes Risiko
für ein PDA-Profil hin. / 12 – 17 Jahre: 45 oder mehr Punkte weisen auf ein erhöhtes Risiko für ein PDA-Profil hin.

Quellen
[1] O’Nions, E., Christie, P., Gould, J., Viding, E., & Happé, F. (2014). Development of the ‘Extreme Demand Avoidance Questionnaire’ (EDA-Q): preliminary observations on a trait measure for Pathological Demand Avoidance. Journal of Child Psychology and Psychiatry, 55(7), 758-768.